Birgit Erz

Musik bedeutet für Birgit Erz seit jeher gemeinsames Musizieren, Kommunikation und den kreativen Austausch mit anderen. Geboren in Heilbronn, erhielt sie dort ihren ersten Geigenunterricht an der Städtischen Musikschule bei George Moradian. Ihre musikalische Ausbildung wurde zudem maßgeblich von Petru Munteanu, Conrad von der Goltz, Valery Gradow, Roman Nodel und Antje Weithaas geprägt. Wertvolle künstlerische Impulse erhielt sie auf Meisterkursen unter anderem bei Roman Totenberg, Ruggiero Ricci, Rainer Kussmaul, Tibor Varga und Ida Haendel.


Mit verschiedenen Kammermusikensembles vom Streichquartett bis zum Blockflötentrio - ebenso wie als Solistin und Klavierbegleiterin – gewann sie bis hin zur Bundesebene zahlreiche Preise bei "Jugend musiziert". 2002 wurde sie als Geigerin beim internationalen Wettbewerb "Premio Valentino Bucchi di Roma" für Musik des 20. Jahrhunderts mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Beim Mendelssohn-Wettbewerb für Komposition in Berlin erhielt sie einen Sonderpreis für die beste Interpretation.


Mit dem Boulanger Trio, einem Klaviertrio, erfüllte sie Birgit Erz 2006 den Lebenstraum, ihre Leidenschaft ganz der Kammermusik zu widmen. Seit fast zwei Jahrzehnten ist das Ensemble ein gern gesehener Gast in renommierten Konzertsälen wie der Elbphilharmonie Hamburg, der Alten Oper Frankfurt, dem Brucknerhaus Linz, der Wigmore Hall London und dem Musikverein Wien. Auch bei bedeutenden Festivals wie dem Heidelberger Frühling, dem Rheingau Musik Festival oder dem Enescu Festival in Bukarest ist das Trio regelmäßig vertreten und als Solistentrio konzertierten sie unter anderem mit den Berliner Symphonikern, den Brandenburger Symphonikern, den Niederrheinischen Sinfonikern, dem Symphonieorchester Cluj und dem Berner Symphonieorchester unter Leitung von renommierten Dirigenten wie Antoni Wit und Lera Auerbach.


Als engagierte Interpretinnen zeitgenössischer Musik laden die drei Musikerinnen des Trios regelmäßig Komponist:innen zu ihrer eigenen Konzertreihe "Boulangerie" ein. Dabei pflegen sie enge künstlerische Beziehungen zu Persönlichkeiten wie Beat Furrer, Johannes Maria Staud, Lera Auerbach, Olga Neuwirth und Matthias Pintscher. Ein wichtiger Wegbegleiter war Friedrich Cerha.


In Zusammenarbeit mit Schauspielern wie Johann von Bülow, Ulrich Matthes und Ulrich Noethen sowie dem Literaturwissenschaftler Hans von Trotha entwickelt das Ensemble einzigartige Konzertlesungen – eine dramaturgisch durchkomponierte Form, in der Musik und Text zu einer neuen Kunstform verschmelzen.

Auch in ihrer umfangreichen Diskografie bleibt das Trio seinem künstlerischen Anspruch treu und stellt jedes Album unter ein klares inhaltliches Konzept. Die bisher 13 Alben wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Excellentia Award (Luxemburg) und dem Supersonic Award. Ihre Einspielung der Trios von Juon und Tschaikowsky erhielt den Preis der deutschen Schallplattenkritik.


Seit 2021 erscheinen die Aufnahmen des Boulanger Trios bei Berlin Classics. Auf dem aktuellen Album "Who's Afraid of…?" widmet sich das Ensemble ausschließlich Werken von Komponistinnen aus fünf Jahrhunderten.